Am vergangenen Wochenende musste ich einige 100km auf der Autobahn fahren. Normalerweise kein Problem. Doch wenn ich mir die Autofahrer und unsere Verkehrsgesetzte (StVO -> Straßen Verkehrs Ordnung) ansehe, passt da so einiges nicht.
Laut einer aktuellen Umfrage würden 64% (aller befragten!) Autofahrer die Führerscheinprüfung nicht nochmal bestehen, wenn sie sie jetzt machen müsste. Der Beweis fährt auf der Strasse,,,
Grundregel Nr 1
In Deutschland (und auch in vielen anderen Ländern der Welt) herrscht ein Rechtsfahr-Gebot. Dieses besagt: man soll rechts fahren, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Das bedeutet:
Wenn eine Autobahn 3 Spuren hat, darf man, ja soll man sogar auf der rechten Spur fahren. Erst recht dann, wenn eh keiner dort fährt!
Ergebnis:
Die, die links und in der Mitte fahren, würden erheblich entspannter fahren, da man nicht immer abbremsen müsste um den, der vor einem auf der mittleren Spur fährt,zu überholen. Rechts darf man leider nicht überholen. Obwohl man es oft gerne tun würde...
Grundregel Nr 2
Auch in Deutschland gibt es (man soll es kaum glauben) auch hin und wieder mal Geschwindigkeitsbegrenzungem. Auf der Autobahn meistens 100, 120 oder 130 km/h.
Das bedeutet:
Wenn man eins dieser runden Schilder, mit weißem Hintergrund und rotem Rand auf dessen Mitte eine grosse schwarze Zahl steht, passiert, sollte man die dort genannte Geschwindigkeit nicht überschreiten. (klingt blöd, aber ihr wisst was gemeint ist).
Ergebnis:
Wenn jeder sich daran halten würde, gäbe es viele Staus nicht. Denn wenn man diese Geschwindigkeiten einhält, kann jeder ganz bequem fahren. Egal ob sein Auto schnell beschleunigt oder langsam.
Mein Erlebnis war, dass ich mich an die Höchstgeschwindigkeit gehalten habe (Tempomat sei Dank :-) ), haben es andere nicht getan. Obwohl man meinen könnte, dass sie auch einen solchen benutzt haben. Denn ein PKW, besetzt mit zwei jüngeren Männern), überholte mich mehrmals - und ich ihn. Warum? Weil er konstant mit 120 km/h gefahren ist. Egal ob es eine Geschwindigkeitsbegrenzung gab oder nicht.
Wenigstens war er konstant...
Grundregel Nr 3
Auf der Autonbahn darf man nicht auf dem Standstreifen fahren.
Das bedeutet:
Jeder, der keine Panne hat, darf dort nicht fahren. Erst recht nicht um jemanden wie mich irre zu führen!
Ergebnis:
In einem Anflug mehrerer Autos auf einer 3-Spurigen Autobahn vor einer Baustelle fuhr ich auf der rechten Spur. Es staute sich ein wenig und so konnte man die Zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h bei weitem nicht mal annähernd erreichen. 40 km/h war glaube ich dir Durchschnittsgeschwindigkeit.
Nicht weit vor mir - nur wenige 100m - kam eine Ausfahrt. Im rechten Rückspiegel beobachtete ich einen herannahenden PKW ... auf dem Standstreifen.
Nun gibt es diese Regel, die besagt, dass wenn man in einen Stau fährt und es nicht weit (wenige 100m) bis zur Ausfahrt sind, darf man vorsichtig auf dem Standstreifen fahren, sofern man niemanden behindert.
Also habe ich mal nix gesagt, denn der PKW schien vorsichtig und mit angemessener Geschwinsigkeit und blinkend zu fahren. Ich nahm an, er wolle tatsächlich abbiegen.
Nix da... er scherte wenige Autos hinter mir wieder ein.
Nun gut dachte ich... jeder kann sich mal irren. Ist ja nicht schlimm. Aaabbeerrr... dann scherte er wieder aus... auf den Standstreifen und überholte die PKWs vor ihm und auch mich. Rechtsblinkend fuhr er auf den Abbiegestreifen. Dort durfte er nun völlig legal fahren. Kaum hatte er mich aber überholt... scherte er wieder direkt vor mir ein und fuhr nicht auf die Ausfahrt sondern weiter auf der rechten Spur der Autobahn.
Öhm... ja.... nee... is´ klar...
Grundregel Nr 4
Überholt wird links.
Das bedeutet:
Egal ob auf der Autoahn oder Landstrasse, Ortsweg oder in der Stadt... überholen tut man links. Denn wie wir in Grundregel Nr 1 gelernt haben... richtig: wir haben ein Rechtsfahrgebot! Da kann man eigentlich gar nicht rechts überholen. (Ausnahmen gibt es, auf die will ich aber nicht näher eingehen um diesen Beitrag nicht unnötig in die Länge zu ziehen).
Immer noch auf der selben Autobahn fahrend, haben wir die Baustelle passiert. Von 3 Spuren ging es wieder zurück auf 3 Spuren. Es gab keine Geschwindigkeitsbeschränkung (was für ein Wort...). Also fuhr der Eine der konnte schneller als der Andere... so darf man ja auch.
Nur wenns dem Einen nicht schnell genug geht und der Eine das entsprechende Auto hat... denk man nicht immer an Grundregel Nr 4. Also überholt man auch mal rechts, wenn sich eine Lücke bildet. Und natürlich auch wenn sich keine Lücke eignet.
So auch in diesem Fall. Mir bot sich ein tolles bewegtes Bild eines Autos. Dieses Auto fuhr von der mittleren Spur irgendwo hinter mir auf die linke Spur irgendwo hinter mir. Bog dann spontan wieder auf die mittlere Spur ab um gleich im Anschluss auf die rechte Spur zu wechseln. Dort hielt er es aber auch nicht lange aus. Scheinbar war ihm der Ausblick nicht gut genug, denn spontan wechselte er wieder von rechts in die Mitte. Nach einem kurzen Schlenker nach rechts, erinnerte er sich aber an die schlechte Aussicht dort und zog rasch nach links rüber.
Im Wirr der vielen anderen Rücklichter der vielen anderen Autos verlor ich dann bald die Fährte von diesem Auto. Aber ich bin sicher.. er trainierte schonmal den Riesen-Slalom.
Was lernen wir daraus?
Leider nichts :-(